Ob Kölner Dom oder Schloss Sanssouci: Deutsche Welterbestätten wie diese sind jedermann bekannt. Doch hierzulande gibt es noch zahlreiche attraktive Orte, die nicht minder schön sind. Wer die Frühlingszeit in Deutschland für Tagesausflüge nutzen möchte, wird an diesen Welterbestätten gewiss seine Freude haben.
UNESCO-Welterbestätten an frischer Luft
Aktuell gibt es in Deutschland 46 Welterbestätten, die durch die UNESO gelistet sind. Neben monumentalen Bauwerken befinden sich auch fulminante unter diesen Naturlandschaften. Von malerischen Buchenwäldern der Ostseeküste über das an der Nordseeküste gelegene Wattenmeer bis hin zum Mittelrheintal: Der Vielfalt sind nur wenige Grenzen gesetzt.
Genauso sehenswert sind Naturschönheiten, die künstlich erschaffen wurden. Neben dem herausragenden Muskauer Park durch den Fürsten von Pückler präsentiert sich der Bergpark Wilhelmshöhe als Gesamtkunstwerk im barocken Stil. All diese Attraktionen verbindet ein großer Vorteil. Da alle Attraktionen unter freiem Himmel gelegen sind, steht der Erkundungstour in Corona-Zeiten nichts im Wege.
Unterwegs zum Wattenmeer
Das an Nordseeküste gelegene Wattenmeer ist in Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu Hause. Dieses Paradies für Naturliebhaber ist für seine „small five“ bekannt – Herzmuschel, Wattwurm, Nordseegarnele, Wattenschnecke und Strandkrabbe. Die malerische Küstenlandschaft vereint über 10.000 Tier- und Pflanzenarten, die sich von Seegraswiesen, Muschelbänken oder dem weichen Schlickwatt ernähren.
Alle sechs Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab. Großer Beliebtheit erfreuen sich kleine Inseln und Halligen wie Langeneß, Hooge, Südfall oder Gröde. Einige dieser Eilande sind bei Ebbe sogar fußläufig erreichbar. Ein Besuchermagnet sind Kutschfahrten, die von Cuxhaven zur Insel Neuwerk verlaufen.
Zu Besuch im Bergpark Wilhelmshöhe
Der in Kassel gelegene Bergpark Wilhelmshöhe wurde mit Attraktionen wie seinen Wasserspielen und dem Herkulesmonument im Jahr 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe deklariert. Die Anlage ist in fünf Stationen untergliedert, an denen mit unterschiedlichen Bühnenbildern monumentale Wassertheater dargestellt sind. Dieser Anblick ist unvergesslich.
Von seiner schönsten Seite präsentiert sich der Bergpark von Mai bis Oktober, wenn sich an jeweils drei Tagen ungefähr 750.000 Liter an Wasser über bis zu zwölf Kilometer lange Wasserfälle, Teiche und Wasserläufe ergießen. Dieses Wasserspiel erhebt sich am Ende zu einer 50 Meter hohen Fontäne. Dieses Zusammenspiel aus Fontänen und Kaskaden ist noch nicht einmal zwei Kilometer vom ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bekannt.
Gartenbaukunst im Muskauer Park
Der im sächsischen Bad Muskau gelegene Muskauer Park schreibt als Gesamtkunstwerk von Weltruf Geschichte. Als klassischer Landschaftspark angelegt, wurde die Landschaft von 1815 bis 1845 nach Ideen des Gartenkünstlers Hermann Fürst von Pückler-Muskau angelegt. Eine Besonderheit des Ausflugsziels ist die Teilung des Parks. Die Neiße bahnt sich ihren Weg durch die Anlage, welche Besucher über eine Brücke überwinden. Das Neue Schloss mit seinen goldenen Türmchen ist ein Blickfang, der zentral im Herzen des Parks gelegen ist.
Die Fantasie der Loreley im Mittelrheintal
Das Obere Mittelrheintal ist ein 65 Kilometer langer Abschnitt, auf dem der Rhein zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge, Rüdesheim, Bingen und Koblenz seinen Lauf nimmt. Historiker kennen das Mittelrheintal gewiss aus Erzählungen rund um die berühmte Loreley, die einst Schiffer an diesem Ort becirct haben soll. Mit seinen auf Felsvorsprüngen thronenden Ruinen und Weinterrassen verzaubert die Region bis heute als besondere Augenweide.
Zudem sollten Besucher nicht vergessen, auf dieser Erkundungstour ebenfalls einen Blick auf die Marksburg und die Festung Ehrenbreitstein zu werfen. Wer die beeindruckende Flusslandschaft aus einer besonderen Perspektive bewundern möchte, wird gewiss an einer Bootsfahrt Gefallen finden. Wanderer sollten sich Ausflüge auf den Rheinburgenweg und dem Rheinsteig nicht entgehen lassen. Ebenso beliebt ist der Rheinradweg, der dank der Streckenführung am Rheinufer entlang atemberaubende Momente verspricht.
Die alten Buchenwälder an der Ostsee
Die deutschen Buchenwälder verlaufen in Norddeutschland von der Küste in Mecklenburg-Vorpommern bis in die Mittelgebirge hinein.Besucher dürfen sich auf faszinierende Naturlandschaften freuen, die sich neben markierten Pfaden und Wanderwegen von ihrer urtümlichsten Seite präsentieren. Vor Ort erhalten Wanderer einen Einblick darüber, wie die Region aussehen würde, wenn der Mensch keinen Einfluss genommen hätte. Diese „Erweiterung der Buchenurwälder der Karpaten“ gilt seit 2011 als Naturerbe der Menschheit. Die Waldgebiete sind im Nationalpark Kellerwald-Edersee, im Nationalpark Müritz, im Nationalpark Jasmund auf Rügen, dem Nationalpark Hainich in Thüringen sowie dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg zu Hause.