Die 50 Länder mit dem größten Frauenüberhang der Erde
Als Geschlechterverteilung wird ein zahlenmäßiges Verhältnis beschrieben, das zwischen weiblichen sowie männlichen Mitgliedern einer Population bzw. eines Landes besteht. Die Geschlechterverteilung des Menschen ist durch natürliche und zusätzlich ebenfalls durch kulturelle Einflüsse bedingt. Umwelteinflüsse oder das Alter der Mutter können sich auf das Geschlecht von Kindern auswirken. Zugleich werden die Geburtenraten in einigen Ländern ebenfalls von geschlechtsbedingten Abtreibungen beeinflusst.
Rangliste der 50 Länder mit dem größten Frauenüberhang
Dieser Ländervergleich berücksichtigt 220 Länder.
Geschlechtsverteilung Männer/Frauen Statistik
Merkmal | Wert |
---|---|
Anzahl erfasster Länder | 220 |
Durchschnitt | 1,00 |
Median | 0,99 |
Minimum | 0,77 |
Maximum | 1,87 |
Standardabweichung | 0,10 |
Das Geschlechterverhältnis wird durch verschiedene Umstände beeinflusst
Viele verschiedene Umstände sorgen dafür, dass das Geschlechterverhältnis in verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten nicht ausgewogen ist. Ein Blick auf das sogenannte sekundäre Geschlechtsverhältnis verrät, dass das Geschlechtsverhältnis bei der Geburt eines Menschen bei rund 1,05 für männlich zu 1 für weiblich gilt. Doch das ist nur einer von vielen Gründen.
Verschiebungen des Geschlechterverhältnisses zu historischen Zeiten
Beispielsweise veränderte sich das Geschlechterverhältnis einiger Jahrgänge während des Ersten und Zweiten Weltkriegs deutlich, weil in Deutschland und Österreich zu dieser Zeit überwiegend Männer aus militärischen Gründen ihr Leben ließen. Aufgrund dessen blieben viele Frauen ungewollt ledig, was sich wiederum bis in die 1950er Jahre hinein auf die Geburtenrate auswirkte. Heute spielt das unterschiedliche Migrationsverhalten von jungen Männern und Frauen eine wichtige Rolle. Beispielsweise bauen sich junge Frauen von 18 bis 29 Jahren eher ein neues Leben in größeren Ballungsgebieten auf, während Männer der gleichen Altersgruppe vermehrt in ländlichen Gebieten ihrer Heimat verweilen. Deshalb weisen auch hierzulande die meisten Großstädte einen deutlichen Frauenüberschuss auf, der einem Männerüberschuss in ländlichen Gebieten gegenübersteht.
Eine unterschiedlich hohe Lebenserwartung
Ein weiterer Faktor bezieht sich auf die Lebenserwartung. In Industrienationen beträgt das Geschlechterverhältnis 0,9 für Männer zu 1,0 für Frauen. Diese höhere Sterblichkeit von Männern führt automatisch dazu, dass sich ein durch Geburten vorhandener Männerüberschuss ab einem Lebensalter von ungefähr 57 Jahren zu einem Frauenüberschuss wandelt. Ein drastisches Beispiel besteht in Nachfolgestaaten der einstigen Sowjetunion, in denen die Lebenserwartung von Männern deutlich unter der von Frauen liegt. Die Zahlen sprechen für sich: Unter allen Einwohnern ab 65 Jahren befinden sich nur noch 32 Prozent an Männern (in Deutschland sind es ab diesem Lebensalter etwa 42 Prozent). Ein wichtiger Grund für diese Tendenz sind zwar ungesunde Arbeitsbedingungen. Doch auch der in diesen Ländern weit verbreitete Alkoholismus trägt zu dieser Entwicklung bei.
In einigen Kulturen ist die Tötung weiblicher Babys legitim
In einigen Kulturen wird die Geschlechterverteilung außerdem durch eine Tötung weiblicher Babys nach der Geburt beeinflusst, beispielsweise in Indien. Insbesondere in ostasiatischen Gefilden werden Söhne kulturell bedingt als wichtige Stütze der Familie betrachtet. Töchter gelten im Gegenzug als Armutsrisiko. Dazu wird dieser Zustand durch die sogenannte Ein-Kind-Politik in China verstärkt. Denn dadurch haben Eltern einer Tochter gar keine Möglichkeit, noch ein weiteres Kind als männlichen Nachkommen in die Welt zu setzen. Ein weiteres Beispiel ist die in Indien bestehende traditionelle Mitgift, welche für die Verheiratung von Töchtern zum Teil existenzbedrohend ist. Deshalb kommen in China 1.133 neugeborene Jungen auf 1.000 Mädchen.
Umstrittene Gründe für eine ungleichmäßige Verteilung
Es gibt dementsprechend viele Gründe dafür, weshalb in einigen Ländern und Regionen mehr Frauen oder Männer zu Hause sind. Deshalb ist es auch ziemlich einfach erklärbar, weshalb das Geschlechterverhältnis in einigen Gebieten mehr und in anderen weniger ausgeglichen ist.
Varianten dieses Vergleichs
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